Takuarita weiterentwickeln – Wissenschaftlich begleitet aufforsten

  1. Goal
    Mit unserem ersten Grundstück „Takuarita“ von 10 Hektar haben wir die Grundlage für unser Regenwaldprojekt gelegt. Nun beginnt die nächste Phase: In Zusammenarbeit mit der paraguayischen Umweltschutzbehörde wurde das Gelände besichtigt, der Boden analysiert und der bestehende Wald fachlich beurteilt. Ziel dieses Projekts ist es, eine langfristige und nachhaltige Strategie zu entwickeln, um das Grundstück im Einklang mit der Natur weiterzuentwickeln – darunter gezielte Bodenverbesserung, Erosionsschutz durch Geländemodellierung (z. B. Terrassierung) und die Vorbereitung von Flächen für neue Pflanzungen. So schaffen wir stabile Rahmenbedingungen, damit auf weiteren 4 Hektar ein gesunder, artenreicher Wald entstehen kann. Geplant sind zudem regelmässige Messungen, etwa zur Sauerstoffproduktion des Waldes, um die Wirkung der Renaturierung über die Zeit sichtbar und nachvollziehbar zu machen.
  2. Challenge
    Das Grundstück Takuarita umfasst sechs Hektar bestehenden Wald und vier Hektar unbewaldetes Gelände. Die offenen Flächen zeigen Verdichtung und Erosionsspuren – besonders in den Hanglagen, wo starker Regen den Humus abschwemmt. Zudem ist der Boden laut Analyse stark übersäuert, was das Wachstum vieler standorttypischer Baumarten behindert. Ein zu saurer Boden hemmt nicht nur die Wurzelentwicklung, sondern stört auch die mikrobielle Aktivität und die Nährstoffverfügbarkeit – beides essenziell für Biodiversität und CO₂-Bindung. Im bestehenden Wald dominieren teils schnellwachsende, nicht standortgerechte Arten, die die ökologische Stabilität beeinträchtigen. Mit Takuarita beginnt unsere Zusammenarbeit mit der paraguayischen Umweltbehörde. Sie sieht in diesem Grundstück ein Vorzeigeprojekt, das aufgrund seiner Struktur, Artenvielfalt und Lage besonders gut geeignet ist, modellhaft eine naturnahe Wiederherstellung von Regenwald-Ökosystemen umzusetzen.
  3. Need for Action
    Damit auf dem Gelände von Takuarita ein gesunder, stabiler Wald entstehen kann, müssen die ökologischen Grundlagen jetzt gezielt verbessert werden. Ohne zeitnahe Korrektur der Bodensäure, Erosionsschutz und gezielte Vorbereitung der unbewaldeten Flächen droht das Gelände an ökologischer Qualität zu verlieren – etwa durch weitere Auswaschung von Nährstoffen oder die Verdrängung standortgerechter Arten. Auch der bestehende Wald muss in seiner Zusammensetzung behutsam aufgewertet werden, um langfristig CO₂ zu binden und Lebensraum zu sichern. Die wissenschaftlichen Empfehlungen der Umweltbehörde liegen vor – jetzt braucht es die nötigen Mittel, um diese in einem sinnvollen Zeitfenster umzusetzen, bevor neue Regenperioden oder Verbuschung die Ausgangslage verschlechtern.
  4. Measures
    Auf 4 Hektar unbewaldeter Fläche setzen wir gezielte Massnahmen zur Bodenverbesserung und Vorbereitung der Aufforstung um – basierend auf Empfehlungen der paraguayischen Umweltbehörde: - Kalkung von rund 16 Tonnen zur Korrektur des sauren Bodens - Terrassierung zur Verhinderung von Erosion - Vorbereitung der Pflanzstellen (Gras entfernen, Boden lockern, markieren) - Einbringen von Gründünger und Humus zur Bodenverbesserung - Pflanzung von ca. 2'500 standortgerechten, einheimischen Bäumen - Wissenschaftliche Begleitung und Wirkungsmessung (z. B. Sauerstoffproduktion) Die Kosten belaufen sich auf ca. 8’500 CHF für alle Arbeiten, zuzüglich 6’500 CHF für Material wie Kalk, Humus, Gründünger und Setzlinge.
  5. Cooperation Partner
    Wir sind im Gespräch mit MADES, der paraguayischen Umweltbehörde. Sie begleitet das Projekt wissenschaftlich, führt Boden- und Geländeanalyse durch, unterstützt bei der ökologischen Bewertung der Massnahmen und begleitet und überwacht die Umsetzung. Die Setzlinge beziehen wir aus mehreren lokalen Viveros, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Vor Ort erfolgt die Umsetzung durch lokale Fachkräfte und Helfer:innen – für ein regional verankertes Projekt mit sozialer Wirkung.
  6. Impact
    Das Projekt schafft auf 4 Hektar die Voraussetzungen für einen gesunden, biodiversen Wald mit standortgerechten Baumarten, die langfristig CO₂ binden, Sauerstoff produzieren und das lokale Mikroklima positiv beeinflussen. Durch Erosionsschutz, Bodenverbesserung und sorgfältige Pflanzung entsteht ein stabiler Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Die Massnahmen wirken zugleich sozial: Sie schaffen sinnvolle, fair bezahlte Arbeit in der Region und fördern durch die enge Zusammenarbeit mit der Umweltbehörde das Umweltbewusstsein vor Ort. Ein besonderer Teil des Geländes (ca. 2'500 m²) wird als Forschungsbereich eingerichtet. Dieser steht MADES und Partneruniversitäten für wissenschaftliche Langzeitbeobachtungen zur Verfügung – etwa zur Wirkung auf Biodiversität, Bodenentwicklung oder Sauerstoffproduktion. So entfaltet das Projekt auch überregional Strahlkraft für Bildung, Forschung und nachhaltige Entwicklung.
  7. Special Quality of the Project; Suitability of the Organization
    Dieses Projekt vereint wissenschaftliche Begleitung, lokale Verankerung und internationale Struktur. Die Empfehlungen stammen direkt von der paraguayischen Umweltbehörde (MADES) und werden vor Ort mit lokalen Kräften umgesetzt – ressourcenschonend, sozial eingebettet und naturnah. Panambi bringt dafür die idealen Voraussetzungen mit: Als steuerbefreiter Verein mit Sitz in der Schweiz kombinieren wir transparente Finanzierung mit direkter, persönlicher Präsenz im Projektgebiet. Die Initiantin lebt teils in Paraguay und ist eng mit Bevölkerung, Behörden und Fachkräften vernetzt. Ihre langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Begleitung internationaler Projekte, insbesondere in freiwilligen und multikulturellen Zusammenhängen, stärkt die Umsetzungsqualität und interkulturelle Sensibilität des Projekts. Takuarita dient zugleich als Lern- und Pilotfläche für weitere Aufforstungsetappen – mit klar messbarer Wirkung und langfristiger Perspektive.

Area of Impact