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Goal
Die Besucher:innen der Performance «neuland» erleben die enge Verbindung zwischen Stadt und Natur und entwickeln ein vertieftes Bewusstsein für die ökologische Bedeutung von Moorlandschaften. Durch die künstlerische Übersetzung wissenschaftlicher Forschung zur Revitalisierung von Mooren erfahren sie, wie Biodiversität und Klimaanpassung konkret auch Zürich betreffen – eine Stadt, die historisch auf ehemaligen Moorflächen erbaut wurde. Die Verbindung von ästhetischer Erfahrung und wissenschaftlichem Wissen schafft neue Perspektiven auf urbane Raumgestaltung. Langfristig fördert «neuland» in der Region Zürich den gesellschaftlichen Dialog über nachhaltige Stadtentwicklung und ökologische Verantwortung.
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Challenge
Moore als natürliche CO₂-Speicher und Biodiversitätsräume sind durch Urbanisierung stark geschädigt. Auch Zürich steht auf ehemaligen Moorlandschaften, die entwässert und für Siedlungsbau versiegelt wurden. Diese Flächen fehlen heute als Puffer gegen Extremwetterereignisse und als Grundlage für Ernährungssicherheit. Das Bewusstsein für die ursprüngliche Bedeutung dieser Ökosysteme ist verloren gegangen. Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Folgen dieser Transformation sind vorhanden, erreichen aber oft nicht die breite Gesellschaft. Die Herausforderung liegt darin, diese Themen konkret erfahrbar zu machen und neue Formen des Denkens über Stadt und Natur zu ermöglichen.
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Need for Action
Angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse und der Fragilität urbaner Lebensräume besteht dringender Handlungsbedarf, natürliche Speicher- und Resilienzräume wie Moore neu zu denken und ins städtische Bewusstsein zurückzuholen. Städte wie Zürich sind aufgrund der Bodenversiegelung besonders verwundbar. Es braucht eine gesellschaftliche Diskussion über nachhaltige Stadtentwicklung, Biodiversität und Ernährungssicherheit. Um diese Themen sichtbar und spürbar zu machen, reicht reine Wissensvermittlung nicht aus: Es braucht Formate, die Erkenntnisse sinnlich erlebbar machen und emotionale Verbindungen schaffen.
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Measures
Das Projekt «neuland» setzt auf die künstlerische Übersetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in eine interaktive Performance. Über eine Bühneninstallation, die auf Bewegungen reagiert, wird das Wechselspiel zwischen Stadt, Natur und Klimawandel erfahrbar gemacht. Filmische Sequenzen dokumentieren urbane Transformationen. Tänzerische und audiovisuelle Elemente verbinden wissenschaftliche Analyse und spekulative Zukunftsbilder. Um dies zu realisieren, werden Mittel für künstlerische Honorare, Technik (Sensorik, Licht, Klang) sowie Kommunikationsarbeit eingesetzt. Die Aufführungen finden öffentlich zugänglich in der Stadtgärtnerei Zürich statt, begleitet von einem fachlichen Publikumsgespräch.
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Cooperation Partner
«neuland» entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei Zürich, die Produktionsort und Vermittlungspartnerin ist. Zusätzlich unterstützt der Verein Zitrone die Recherchephase durch die Bereitstellung von Arbeitsräumen und einer Defizitgarantie. Die Entwicklung des interaktiven Bühnenbilds erfolgt in Zusammenarbeit mit Simon Jeger (PhD Robotik, EPFL). Der Filmverein Winterthur ist Koproduktionspartner und stellt Filmmaterial aus dem Essayfilm «Torf (AT)» zur Verfügung. Im Rahmen des Kontextur Podcast Festivals wird eine erste performative Probe öffentlich getestet. Weitere Kontakte bestehen zu Fachpersonen aus Biologie, Raumplanung und Architektur.
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Impact
Durch die sinnliche Erfahrung in «neuland» entwickeln die Besucher:innen ein tiefgreifendes Bewusstsein für die Zusammenhänge von Mooren, Biodiversität und städtischer Resilienz. Die Verknüpfung von wissenschaftlicher Analyse und künstlerischer Erzählung schafft emotionale Anknüpfungspunkte und fördert ein neues Denken über Stadt-Natur-Beziehungen. Langfristig trägt das Projekt dazu bei, gesellschaftliche Diskussionen über nachhaltige Stadtentwicklung und Klimaanpassung in Zürich anzustossen und zu verstärken. Die Wirkung zeigt sich in der öffentlichen Sichtbarkeit des Themas sowie im Aufbau neuer Netzwerke zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.
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Special Quality of the Project; Suitability of the Organization
«neuland» zeichnet sich durch die innovative Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Performance aus. Das Projekt schafft einen Resonanzraum, in dem komplexe ökologische und gesellschaftliche Fragen sinnlich und emotional erfahrbar werden. Das interdisziplinäre Kulturkollektiv Chroma verbindet fundierte wissenschaftliche Recherche mit ästhetischer Gestaltungskompetenz. Mit Erfahrung in Rauminstallationen, Performance, Film und Vermittlung ist das Kollektiv besonders geeignet, transdisziplinäre Projekte umzusetzen. Die Vernetzung mit institutionellen Partnern in Zürich garantiert zudem die lokale Verankerung und Wirkung.