Project Duration January 1, 2021 - December 31, 2030
  1. Goal
    Kurz- und mittelfristig werden die «Jungen Autor*innen» in die Welt der Fantasie und Träume eingeladen. Der Fokus seiner/ihrer Gedanken wird auf eine kreative, schöpferische Ebene verlagert. Ziel ist es, eine positive Aufregung bei den «Jungen Autor*innen» auszulösen, sie in eine Welt zu führen, wo sie ihre Träume, aber auch Ängste in der «dritten Form» durch ihre Helden ausleben können. Der therapeutische Gewinn des Schreibens in Kombination mit der Aktivierung der Fantasie führen dazu, den Betroffenen eine Form der unbewussten Verarbeitung seiner/ihrer Erlebnisse zu bieten, ohne dabei das schmerzhafte Ereignis direkt anzusprechen und nochmals durchleben zu müssen. Langfristig führt das kreative Schreiben zu verbesserten Stressbewältigungsstrategien. Den traumatisierten Autorinnen und Autoren wird ein Werkzeug in die Hand gegeben und ein kreativer Prozess ausgelöst, um auch zukünftige Problemsituationen besser bewältigen zu können.
  2. Challenge
    Der Verein Junge Autoren Basel/Schweiz unterstützt junge Menschen im Alter zwischen 8 und 25 Jahren, die ein Trauma oder eine belastende Situation/Zeit erlebt haben oder erleben. Seit der Coronapandemie ist das Problem der psychischen Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen akut geworden. Kliniken und Therapeuten sind überlastet, die Wartezeiten sind lang. Während dieser Zeit ist das Projekt der «Jungen Autor*innen» entstanden, um emotional belasteten jungen Menschen ein weiteres, kostenfreies Unterstützungsangebot zu bieten. Unser Projekt ist ein neuer Ansatz, der auf den Ressourcen der Betroffenen aufbaut und die schwerwiegenden Erlebnisse nicht direkt anspricht. Das Ziel ist es, den Fokus der Betroffenen auf seine/ihre gesunde und kreative Seite zu richten. Dies erfolgt durch das gemeinsame Schreiben eines Fantasiebuches in Begleitung einer Fachperson.
  3. Need for Action
    Trotz der Aufmerksamkeit, die die Traumaforschung des Kindes- und Jugendalters in den letzten Jahren erfährt, stecken noch viele Bereiche in den Kinderschuhen. Mit unserem Projekt möchten wir einen neuartigen Zugang zu traumatisierten Kindern Jugendlichen und jungen Erwachsenen offerieren. Dies gilt auch für junge Menschen, die per Definition kein Trauma erlebt haben, jedoch in einer emotional schwierigen Situation/ Zeit waren oder sind. Unser Angebot ist eine Ergänzung und kein Ersatz für andere Therapien. Im Gegensatz zu anderen Methoden (Traumatherapien, Bibliotherapie, expressives Schreiben …) stehen bei unserer Arbeit die Gesundheit, die Fantasie und die Ressourcen im Zentrum. Der Schmerz, das Trauma, werden nicht direkt angesprochen, jedoch unbewusst im kreativen Prozess des Schreibens verarbeitet. Das Projekt der «Jungen Autor*innen» nutzt sowohl die psychologische Bedeutung des Schreibprozesses als auch den Einsatz der Fantasie zur Verarbeitung und Neugestaltung der Realität
  4. Measures
    Durch eine von uns gestaltete Landingpage (www.jungeautoren.com) machen wir in den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram auf unser Angebot aufmerksam. Zusätzlich haben wir einen Flyer erstellt, den wir in Schulen, Kinder-, Jugend- und Gemeindezentren usw. auflegen. Durch die Zusammenarbeit mit Institutionen (Organisationen, Kliniken, Heimen …), Schulen, Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Therapeuten, denen wir unser Projekt vorgestellt haben, wird die Zielgruppe über unser Angebot informiert (persönlich, Flyer). Bei Interesse nehmen die jungen Menschen den Kontakt direkt oder durch eine Zweitperson (Therapeut/in, Lehrer/in, Elternteil …) mit uns auf. Falls der/die Betroffene bereits therapeutisch unterstützt wird, ist das Schreiben eines Buches ein weiteres wichtiges Werkzeug zur Stärkung der Person und zur Verarbeitung der erlebten Traumata.
  5. Cooperation Partner
    Zielgruppe 1: Allgemeinbevölkerung Auf unsere Anfragen für eine Zusammenarbeit mit unterschiedlichen sozialengagierten Fachkräften und Organisationen erhielten wir viele positive Rückmeldungen. Die meisten Institutionen aber auch Einzelpersonen sehen in unserem neuen Ansatz eine hilfreiche und wertvolle therapeutische Unterstützung der jungen Menschen. Die Mehrheit hat uns ihre Zusammenarbeit zugesichert. Bsp.: GGG, Familea, FJEB, Help for Families, Juar Basel, Kinder- und Jugendpsychiater, Therapeuten, Sozialarbeiter etc. Zielgruppe 2: Survivors krebskranker Kinder und Geschwisterkinder Kinderkrebs Schweiz: Dachverband krebskranker Kinder und nationale Fachstelle für Survivors und ihre Familien. Zielgruppe 3: Junge Menschen, die in die Schweiz geflüchtet sind: Bsp.: Psy4asyl, Gravita SRK, Jugendrotkreuz St. Gallen, ORS, AOZ, FABIA, Humeyra, HEKS, Verein Ukraine Hilfe Bern. etc.
  6. Impact
    Die Erfahrungen der ersten vier Jahre unterstützen die Bedeutsamkeit unseres Projekts. Die Kombination der therapeutischen Wirkung des Schreibens und der Verwendung der Fantasie führt zum einen dazu, dass die «Jungen Autor*innen» mit Begeisterung in eine für sie eigene Welt eintauchen. Manche von ihnen bringen ihre belastenden Erlebnisse bewusst in Form einer Figur in die Erzählung ein, andere bauen das Erlebte indirekt in die Geschichte ein. Bei allen «Jungen Autor*innen» spiegelt die Hauptfigur der Geschichte einen Teil ihrer eigenen Persönlichkeit und Geschichte, auch wenn diese in eine Fantasiewelt eingebaut ist. Durch gezielte Fragestellungen unsererseits lassen sich Lösungen zu gewissen Konflikten einbauen. Dies hilft den «Jungen Autor*innen», der bisher erlebten Hilflosigkeit entgegenzuwirken.Gefühle wie Wut, Schuld, Scham, Angst aber auch der Sehnsucht und Hoffnung und weitere Emotionen werden in den Geschichten von den verschiedenen Figuren ausgelebt.
  7. Special Quality of the Project; Suitability of the Organization
    Wir haben diese Form der Arbeit mit jungen traumatisierten Menschen selbst entwickelt und sind somit die einzigen, die es anbieten. Die Ressourcen und nicht das Belastende stehen im Zentrum unserer Arbeit. Viele junge Menschen zögern, sich auf einen Therapieprozess einzulassen. Die einen verbinden es mit gewissen Stigmen (Krankheit, etwas stimmt nicht mit mir, nicht ok sein), die anderen sind bereits übertherapiert und sträuben sich gegen eine weitere Therapie. Im Gegensatz zu anderen Therapieformen fühlen sich die «Jungen Autor*innen» nicht in eine Therapiesituation versetzt. Ihr Ziel ist, ein Buch zu schreiben, das Autoren-Sein steht im Fokus des Geschehens. Das Setting ist viel freier und unbelasteter und kann auch gegen aussen offen kommuniziert werden.

Area of Impact