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Goal
Das Überleben von Bevölkerungsgruppen, die von Katastrophen betroffen sind, ist durch Nothilfemassnahmen gesichert. Von Katastrophen betroffene Menschen sind im Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen unterstützt.
Geflüchtete Frauen und Männer sind durch Berufsausbildungen befähigt, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Traumatisierte Menschen haben psychosoziale Unterstützung, um das Erlebte zu verarbeiten. Die Verletzlichkeit lokaler Gemeinschaften angesichts humanitärer Katastrophen ist durch Vorsorgemassnahmen verringert. Lokale Gemeinschaften sind befähigt, durch die Organisation von Hilfsmassnahmen wirksam auf Krisen zu reagieren und diese zu bewältigen.
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Challenge
Die Bevölkerung Nigerias ist geprägt von humanitären Katastrophen. Der Terror der islamistischen Organisation Boko Haram hat seit 2009 mehr als 2,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben und immer öfter auftretende Naturkatastrophen bringen Not und Leid. Mission 21 und ihre Partnerorganisationen und -kirchen unterstützen die davon betroffenen Menschen mit lebenswichtiger Nothilfe. Daneben helfen sie beim Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur und von Existenzgrundlagen und leisten Schulungen im Bereich Katastrophenvorsorge. Hinzu kommt die dringend notwendige Unterstützung bei den Folgen des Klimawandels, etwa bei Dürre oder Überflutungen. Aufgrund der Flutkatastrophe vom Herbst 2024 verstärkt Mission 21 die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung, insbesondere in Zusammenarbeit mit der Partnerkirche EYN.
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Need for Action
Der Nordosten Nigerias wird seit 2009 massiv durch den Terror der islamistischen Organisation Boko Haram und ihren Splittergruppen beeinträchtigt. In Zentralnigeria haben die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen, insbesondere sesshaften Bauernfamilien und nomadisch lebenden Fulani für schlimme Zerrüttungen gesorgt. Die Bewohner*innen der betroffenen Regionen müssen beständig mit Überfällen, Tötungen, Entführungen und Anschlägen rechnen. Von den Konflikten sind rund 16 Millionen Menschen betroffen, mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Ein Grossteil von ihnen hat dabei ihr gesamtes Hab und Gut und ihre Lebensgrundlage verloren. Menschen leben seit über 10 Jahren unter prekären Umständen in Vertriebenenlagern. Für Frauen, die bei Angriffen verwitwet wurden, ist die Situation sehr schwierig.
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Measures
Bereitstellung von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs für Überlebende von humanitären Katastrophen. Medizinische Versorgung und Sicherung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser für Geflüchtete. Unterstützung bei der Rückkehr in Heimatdörfer durch den Wiederaufbau von zerstörten Häusern und Brunnen. Berufsbildungen für Binnenflüchtlinge zur Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten. Psychosoziale Begleitung traumatisierter Menschen, die von Konflikten und Gewalt betroffen sind. Schulung lokaler Fachkräfte und gefährdeter Gemeinschaften für die Risikominderung und Bewältigung von (Natur-)Katastrophen. Einrichtung lokaler und koordinierender Strukturen zur Katastrophenvorsorge und Koordination der lokalen Katastrophenhilfestrategien.
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Cooperation Partner
EYN, Kirche der Geschwister
EPRT, Katastrophenvorsorge und Nothilfe-Team
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Impact
2023 und 2024 lag der Fokus auf der Versorgung von Betroffenen von Naturkatastrophen wie den Überschwemmungen in weiten Teilen des Nordostens Nigerias sowie auf der Unterstützung von Binnenflüchtlingen unterschiedlicher ethnischer und religiöser Zugehörigkeit mit Nothilfe. Um ihr Überleben zu sichern und ihr Leid zu lindern, erhielten sie Zugang zu dringend benötigten Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln sowie zu medizinischen Basisleistungen und psychologischer Betreuung. Zusätzlich wurden Dorfgemeinschaften, die durch Naturkatastrophen oder durch Angriffe von Boko Haram und andere nicht-staatlichen, bewaffneten Gruppierungen ihr Hab und Gut verloren haben, beim Wiederaufbau von zerstörten Häusern und Brunnen unterstützt. Die Ausbildungsmassnahmen werden ab 2025 neu in das Camp Wuro Jabbe verlagert, nachdem im Camp Shuwari nahezu alle interessierten Personen teilnehmen konnten.
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Special Quality of the Project; Suitability of the Organization
Zielgruppe der humanitären Hilfe sind Menschen, die direkt von Katastrophen und gewalttätigen Konflikten betroffen sind, unabhängig ihrer religiösen, ethnischen, und politischen Zugehörigkeiten. Ein spezieller Fokus liegt auf Binnenvertriebenen und Rückkehrer-Familien sowie auf besonders schutzbedürftigen Personengruppen wie z.B. Witwen aus den Bundesstaaten Adamawa, Borno und Plateau.
Mission 21 verknüpft ihre humanitäre Arbeit auch an langfristig ausgerichtete Projekte, z.B. beruflichen Qualifizierungsmassnahmen für Binnenvertriebene. So konnten beispielsweise im Shuwari Vertriebenenlager geflüchtete Frauen und Männer verschiedene Berufe erlernen, damit sie sich langfristig eine Existenz aufbauen können. Dieses Angebot wird nun nach etlichen Jahren ins Lager Wuro Jabbe/Yola verlegt, um den Menschen dort ebenfalls diese Chance zu bieten.