Project Duration February 28, 2026 - June 14, 2026
  1. Goal
    Das Projekt Frauen. Fragen. Fotoarchive. zielt darauf ab, die Schweizer Fotografiegeschichte um bisher vernachlässigte weibliche Perspektiven zu erweitern. Es untersucht sieben Fotograf:innen-Archive aus der Zeit von 1900 bis 1970 und fragt nach den Bedingungen, Herausforderungen und Ausdrucksformen weiblichen Fotoschaffens. Die Ausstellung beleuchtet, wie gesellschaftliche Rollenbilder, ökonomische Strukturen und familiäre Verpflichtungen das fotografische Schaffen von Frauen beeinflussten und wie sich diese Einflüsse in den Archiven widerspiegeln. Dabei werden nicht nur Werke sichtbar gemacht, sondern auch Leerstellen und Brüche thematisiert, die neue Fragen an bestehende Narrative aufwerfen. Das Projekt versteht sich als kulturhistorisch relevante, feministische Intervention und will einen nachhaltigen Beitrag zur Neuschreibung der Schweizer Fotografiegeschichte leisten – diverser, gerechter und inklusiver.
  2. Challenge
    Das Projekt adressiert die Marginalisierung von Fotografinnen in der Schweizer Fotografiegeschichte. Ihre Arbeiten wurden lange übersehen, selten gesammelt oder ausgestellt. Ziel ist es, diese Lücke zu schliessen, sieben kaum bekannte Frauenarchive sichtbar zu machen und die strukturellen Gründe ihrer Unsichtbarkeit zu hinterfragen. So soll eine inklusivere und gerechtere Geschichtsschreibung angestossen werden.
  3. Need for Action
    Es besteht dringender Handlungsbedarf, bisher unbeachtete Bestände systematisch zu analysieren und in einen neuen kuratorischen Kontext zu stellen. Dabei gilt es, auch mit fehlenden Informationen oder fragmentarischen Archiven umzugehen und neue Zugänge zur Sammlungspraxis und Vermittlung zu entwickeln. Dies erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit tradierten Bewertungsmassstäben und Archivstrukturen.
  4. Measures
    Zur Erreichung des Projektziels werden sieben ausgewählte Frauenarchive aus der Zeit von 1900 bis 1970 analysiert, kuratorisch aufbereitet und in einer Ausstellung öffentlich präsentiert. Die Arbeiten umfassen Archivforschung, kontextuelle Bildanalyse sowie die Entwicklung eines Vermittlungskonzepts. Begleitveranstaltungen und Publikationen vertiefen die Inhalte und regen zur kritischen Auseinandersetzung an. Für die Umsetzung sind personelle Ressourcen (Kuratorinnenkollektiv, wissenschaftliche Mitarbeit, Vermittlung), konservatorische Arbeiten, Ausstellungsproduktion (Abzüge, Rahmungen, Gestaltung), Übersetzungen, Dokumentation sowie Kommunikations- und Vermittlungsmaterialien erforderlich.
  5. Cooperation Partner
    Das Projekt wird von einem Kuratorinnenkollektiv im Namen der Fotostiftung Schweiz realisiert. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Fotomuseum Winterthur, insbesondere im Bereich Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem bestehen Partnerschaften mit Memoriav und verschiedenen Förderstiftungen. Für Begleitveranstaltungen und die inhaltliche Vertiefung werden punktuelle Kooperationen mit Expert:innen aus Geschichtswissenschaft, Gender Studies und Archivwesen angestrebt. Hier könnte über eine Zusammenarbeit mit Ihrer Stiftung diskutiert werden. Unsere Stiftung wird wiederkehrend vom Bundesamt für Kultur, vom Kanton Zürich und der Stadt Winterthur unterstützt.
  6. Impact
    Frauen. Fragen. Fotoarchive. entfaltet eine mehrfache Wirkung: - Die Ausstellung schafft Sichtbarkeit für vergessene oder übersehene Fotografinnen und erweitert damit das kollektive fotografische Gedächtnis der Schweiz. - Sie sensibilisiert ein breites Publikum für die gesellschaftlichen Bedingungen weiblichen Fotoschaffens und regt zur Reflexion über Machtstrukturen in Archiven und kulturellen Institutionen an. - Fachlich leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Forschung und zur kritischen Neubewertung bestehender Sammlungen. - Langfristig stärkt es die Repräsentation weiblicher Perspektiven in der Kulturgeschichte und fördert den Aufbau gerechterer Erinnerungskulturen.
  7. Special Quality of the Project; Suitability of the Organization
    Das Projekt besticht durch seinen interdisziplinären Ansatz, der Archivarbeit, feministische Perspektiven und kulturhistorische Analyse vereint. Es eröffnet neue Blickwinkel auf bisher wenig beachtete Fotografien und fordert bestehende Erzählungen heraus. Die Fotostiftung Schweiz bringt ideale Voraussetzungen mit: Sie verfügt über umfangreiche Sammlungen, fachliche Expertise und Erfahrung in Ausstellung und Vermittlung. Die langjährige Erfahrung der Fotostiftung Schweiz stärkt zudem die professionelle Realisierung und nachhaltige Wirkung des Projekts.

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