Das Kategorien- system

Alle ca. 13000 gemeinnützigen Stiftungen der Schweiz wurden anhand des NonproCons Kategorisierungssystem klassischer Stiftungen (NKS) kategorisiert. Das NKS umfasst sechs Kategorien mit insgesamt über 100 Merkmalen. Diese können beliebig miteinander kombiniert werden – nach dem Motto: Welche Stiftung tut was, für wen, wo und wie? Das NKS erlaubt es damit, unabhängig von einzelnen Wortlauten, innerhalb von klaren und geschlossenen Strukturen zu suchen: z. B. nach dem thematischen Zweck, der Zielgruppe oder dem geographischen Wirkungsgebiet.

Das NKS wurde von der NonproCons AG im Jahr 2014 entwickelt. StiftungSchweiz hat das NKS von der NonproCons AG übernommen und wendet dieses nicht nur für Stiftungen, sondern für alle registrierten Organisationen an. Für das Suchsystem der Plattform ergänzt StiftungSchweiz das NKS mit weiteren Kriterien, wie z. B. dem Gründungsdatum. Mit diesem Suchsystem übernimmt StiftungSchweiz eine Vorreiterrolle in der Schweizer Philanthropie.

Die Anwendung des NKS

Die Codierung der Stiftungen basiert auf dem rechtlich massgebenden, offiziellen Stiftungszweck, die Codierung von Vereinen auf dem Zweck gemäss den Statuten. Die anderen Organisationen werden anhand relevanter Dokumente codiert, z. B. des Leitbildes der Organisation. Organisationen, die eine Präzisierung wünschen, weil sie z. B. von zwei in den Statuten genannten Förderthemen nur noch eines verfolgen, können dies in ihrem Profil angeben und dort auch jederzeit ändern. An der Codierung ändert dies jedoch nichts. Sollte eine Codierung inhaltlich nicht passen, ist StiftungSchweiz gerne bereit, eine Änderung zu prüfen und vorzunehmen.

Die Themenbereiche und Zielgruppen im Überblick

Das NKS umfasst sechs Kategorien. Die wichtigsten beiden Kategorien sind der Themenbereich (=Wirkungsbereich) sowie die Zielgruppen. Der Themenbereich ist in elf Gruppen mit insgesamt 75 Themen unterteilt. Bei den Zielgruppen sind es deren 20.

Die Themen der Gruppen orientieren sich an der Schweizer Stiftungslandschaft und bilden diese ab. Sie basieren daher auf den aktuell vorkommenden Stiftungen und deren thematischen Ausprägungen. So sind gewisse Themen (z. B. Musik) stärker vertreten als andere (z. B. Mode).

Bei den meisten Gruppen finden sich die Unterthemen «allgemein» sowie «verschiedenes». «Allgemein» bedeutet dabei immer, dass der Zweck nicht genauer definiert ist, z. B. «Wir fördern Kultur-Projekte». «Verschiedenes» hingegen beinhaltet Stiftungen und Organisationen, deren Aktivitäten genauer beschreiben sind, aber zu keinem NKS-Thema passen.

01. KUNST UND KULTUR

Die Gruppe „Kunst und Kultur“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Fotografie“, „Volksmusik“ oder auch „Film“. Der Bereich ist relativ weit gefasst und beinhaltet daher auch Organisationen, die zum Bereich Architektur oder Denkmalschutz gehören. Hier sind auch alle Organisationen, die im Museumsbereich aktiv sind.

02. FREIZEIT UND SPORT

Die Gruppe „Freizeit und Sport“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Breitensport“. In den Bereich der Freizeit fallen dabei sowohl Organisationen, die sich der Spielförderung annehmen als auch solche, die in der Freizeitgestaltung aktiv sind, z. B. bei Angeboten für Kinder, die nicht in den Bildungsbereich fallen. Im Bereich des Sports finden sich Aktivitäten im Breitensport (z. B. ein Volleyball-Club) ebenso wie im Spitzensport.

03. ETHIK, RELIGION, KIRCHE

Die Gruppe „Ethik, Religion, Kirche“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Christlicher Glaube“ oder „Über- und Interreligiöses“. Nebst Organisationen, die einer bestimmten Religion zugeordnet werden können, finden sich hier auch Organisationen, die im Bereich der Ethik angesiedelt sind. Zudem sind hier auch alle kirchlichen Stiftungen aufgeführt.

04. SOZIALES (KARITATIVE ZWECKE, UNTERSTÜTZUNG BEDÜRFTIGE)

Die Gruppe „Soziales“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Betreutes Wohnen“ oder „Sozialhilfe und Direkthilfe“. Dieser Bereich umfasst damit alle Organisationen, die auf dem Gebiet der sozialen Dienste aktiv sind – von der Betreuung von Betagten über Sozialhilfe bis hin zu Wohnheimen für Menschen mit Beeinträchtigung. Im Unterschied zur Gesundheit (siehe unten) fokussieren sich die Aktivitäten dieser Organisationen auf soziale Prozesse oder Anliegen und nicht auf einen Genesungsprozess.

05. GESUNDHEIT

Die Gruppe „Gesundheit“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Stationäre Pflege und Betreuung“ oder „Prävention“. In diesem Bereich sind daher alle Organisationen, die sich mit dem Genesungsprozess z. B. nach einer Krankheit oder einem Unfall befassen. Dazu gehören physische und psychische Krankheiten, inklusive Suchtkrankheiten. Ausserdem sind hier alle Organisationen der Gesundheitsprävention zu finden.

06. BILDUNG

Die Gruppe „Bildung“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Ausbildung“ oder „Weiter- und Fortbildung“. Entsprechend sind hier sämtliche Aktivitäten in der Bildung für Kinder ebenso wie für Erwachsene zu finden. Dies können sowohl kollektive Bildungsprojekte als auch individuelle Stipendien sein. Projekte aus der Forschung sind hier nicht enthalten (siehe unten).

07. FORSCHUNG, WISSENSCHAFT UND ENTWICKLUNG

Die Gruppe „Forschung, Wissenschaft und Entwicklung“ umfasst jegliche Art der Forschung und beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Medizinische Forschung und Entwicklung im Bereich Krebs“ oder „Rechtswissenschaftliche Forschung und Entwicklung“. Die Kategorien decken dabei die gängigen Themencluster (Fakultäten) Schweizer Universitäten ab. Sobald eine Aktivität einen Forschungsaspekt beinhaltet, ist sie hier kategorisiert.

08. UMWELT, TIERSCHUTZ

Die Gruppe „Umwelt, Tierschutz“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Umwelt- und Naturschutz“, „Artenschutz“ oder „Klimaschutz“. Wichtig ist hier die Unterscheidung von Tierschutz und Artenschutz. Unter Tierschutz versteht man den Schutz einzelner Tiere, z. B. in Tierheimen oder mit Strassenhund-Projekten. Der Artenschutz fokussiert sich dagegen auf den Schutz einer ganzen Art, z. B. Orang-Utans auf Borneo oder Schneeleoparden im Kaukasus.

09. ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT, HUMANITÄRE HILFE

Die Gruppe „Entwicklungszusammenarbeit (EZA), Humanitäre Hilfe“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „EZA Gesundheit, Hygiene“ oder „Katastrophenhilfe“. Hier finden sich alle Organisationen, die im Bereich der EZA tätig sind. Hier kategorisierte Organisationen, sind damit immer (und teilweise ausschliesslich) im Ausland tätig. Die thematische Unterteilung in dieser Gruppe bezieht sich stets auf Entwicklungsprojekte. Einzige Ausnahme ist die Katastrophenhilfe, die auch in der Schweiz erfolgen kann, z. B. bei Bergstürzen.

10. POLITIK, GESELLSCHAFT, WIRTSCHAFT

Die Gruppe „Politik, Gesellschaft, Wirtschaft“ beinhaltet Kategorien/Themen wie z. B. „Menschen- und Bürgerrechte“ oder „Branchenförderung“. Entsprechend umfasst diese Gruppe eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Themen. Nebst gesellschaftspolitischen Engagements finden sich hier auch Organisationen zu Menschenrechten oder Organisationen, die im Bereich von Start-ups aktiv sind.

11. GEMEINNÜTZIG ALLGEMEIN

Viele Stiftungen und Organisationen definieren nicht genauer, in welchen Bereichen sie aktiv sind. Beschreibt zum Beispiel ein Stiftungszweck lediglich, dass «gemeinnützige Projekte gefördert werden», so kann diese Stiftung keiner genauen Gruppe zugeordnet werden. Diese Stiftung wird daher als Gemeinnützig allgemein kategorisiert.

12. DIE ZIELGRUPPEN

Wie die Gruppen des Themenbereiches, orientieren sich auch die Zielgruppen an der Stiftungslandschaft und deren Ausrichtung. So wurden z. B. Kinder und Jugendliche getrennt aufgeführt, um der Gewichtung dieser Zielgruppe gerecht zu werden. Nebst den spezifischen Personen (wie z. B. ältere Menschen oder Arbeitslose) gibt es auch nicht-menschliche Zielgruppen wie beispielsweise Tiere oder Organisationen/Unternehmen.